12. April 2021

Ein Bericht über die neue Wege in den
Entwicklungsprojekten bei R. STAHL

New Work @ STAHL

Auszug aus der Firmenzeitschrift der Firma R. STAHL, Ausgabe Dezember 2020

New Work, Agile Development, Lean Development – das alles sind seit wenigen Jahren Begriffe in der Produktentwicklung, wenn es darum geht, neue Formen der Zusammenarbeit zu gestalten. Dabei sind alle Beteiligten gleichermaßen wichtig: Beschäftigte, Kunden, Führungskräfte.

Auch wir bei R. STAHL haben begonnen, diese neuen Wege zu gehen. Am Standort Weimar sind wir dabei, den Agilean-Ansatz zu erproben, und sehen bereits in zwei Entwicklungsprojekten bemerkenswerte Erfolge. Dieser Ansatz basiert auf der Gestaltung eines organisatorischen Umfelds, bei dem die Menschen mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen im Vordergrund stehen. Das Ziel von Agilean Development ist es, dass jeder jeden Tag mit Freude die richtigen Dinge tut, die zum Projekterfolg führen. So gelingt es abteilungsübergreifenden Projektteams, Produkte in kürzerer Zeit und in höherer Qualität zu entwickeln.

Bei der Wortschöpfung agilean steht agil für wendig und anpassungsfähig, lean für schnell. Schnell vor allem durch das Vermeiden unnötiger Arbeiten und Wartezeiten im Projektverlauf. Wartezeiten – überwiegend in Form von mentalen Vorbereitungszeiten – entstehen oft beim Wechseln zwischen parallel geführten Aufgaben und Projekten. Daher ist es effektiver, immer nur ein Projektergebnis nach

dem anderen zu liefern, anstatt an mehreren Aufgaben parallel zu arbeiten. Entscheidend für die Profitabilität ist es, wenn dabei zuerst diejenigen Ergebnisse geliefert werden, die den größten Wert erbringen.

Mithilfe der Transparenz, die Agilean Development bietet, ist es möglich, Projekte mit dieser Ausrichtung zu steuern. Durch eine rollierende Planung, die alle zwei Wochen aktualisiert und geschärft wird, erfolgt eine ständige Anpassung an veränderte Gegebenheiten, und zwar so, dass in jedem Fall der Zieltermin – z. B. die Markteinführung zu einer bestimmten Fachmesse – eingehalten wird.

Die erforderliche Transparenz entsteht an physischen oder digitalen Boards, die für alle Beteiligten zugänglich und einsehbar sind. Alle erforderlichen Zwischenergebnisse bis hin zum Endresultat werden bereits zu Projektbeginn dargestellt. Ebenso ist der aktuelle Stand des Projekts jederzeit ersichtlich.

Anstelle eines einzelnen Projektleiters bzw. einer -leiterin steuert ein zwei- bis dreiköpfiges Product Owner Team aus den Bereichen Marketing, Technik und Business das Projekt. Die Product Owner stellen sicher, dass die Aspekte Kundennutzen, technische Umsetzbarkeit und Profitabilität gleichermaßen in die Projektsteuerung einfließen.

Ein cross-funktionales Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller beteiligten Fachbereiche führt dann die tatsächlichen wertschöpfenden Entwicklungstätigkeiten aus. Dieses Ausführungsteam organisiert weitgehend selbst die Abstimmungen untereinander. Dabei richten sich die Teammitglieder klar auf die zu liefernden Ergebnisse aus, die sie mit dem Product Owner Team im Zwei-Wochen-Takt vereinbaren. Diese getakteten Abschnitte nennt man Sprints.

Die Kommunikation und Abstimmung im Team und mit den Product Ownern erfolgt in regelmäßigen Meetings, den sogenannten Zeremonien. Täglich gibt es eine Kurzbesprechung, das sogenannte Daily, und alle zwei Wochen einen Sprintübergang. Dort zeigt das Team stolz den Projektfortschritt und feiert die erzielten Ergebnisse, beschließt Verbesserungsmaßnahmen für die Zusammenarbeit und plant die Details für den nächsten Sprint. Zudem markiert das Product Owner Team in der Gesamtübersicht die absolvierten Aufgaben als erfolgreich erledigt und aktualisiert das Szenario der noch erforderlichen Ergebnisse. Durch diese Besprechungen an den Boards können sich die Teammitglieder direkt und sehr effektiv miteinander abstimmen und ersparen sich viele der sonst üblichen Meetings, Telefonate und E-Mails.

Damit dies alles reibungslos funktioniert, sorgt ein Teammitglied, der Agilean Master, für die Einhaltung der Regeln, für die Bereitstellung der Boards und gegebenenfalls für eine Vermittlung bei der Kommunikation. Durch diesen Support fördert er die Energie im Team sowie den Fluss von Informationen und Ergebnissen. So werden die Zeremonien mit den fokussierten Absprachen an den Boards zur Routine und das Projekt kommt in Schwung.

Quelle: STAHL Report Dez.2020