Findet hier Zukunft statt? – Werte schaffen Mehrwert bei VW

Findet hier Zukunft statt? – Werte schaffen Mehrwert bei VW

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Erster Eindruck vom Mobile Life Campus

Die agile Volkswagen-Community trifft sich im Mobile Life Campus, kurz AutoUni genannt, zwischen Fallersleben und Wolfsburg gelegen. Das Gebäude des Mobile Life Campus sieht aus wie ein Raumschiff aus Beton und Glas. Ich bin beeindruckt von der futuristischen Anmutung. „Findet hier Zukunft statt?“, schießt es mir durch den Kopf. Daraufhin frage ich mich, ob Gebäude Zukunft abbilden oder Menschen, die an die Zukunft glauben? Die Agile Community trifft sich heute zum 76. Mal. Es ist eine „Weihnachtsedition“, wie die Veranstalter fröhlich verkünden. Das finde ich absolut beeindruckend, denn die Community trifft sich nahezu monatlich.

 

Wer bildet Zukunft ab?

Die Mitglieder der agilen Community haben sich auf die Fahnen geschrieben, VW zu einem agilen Unternehmen zu wandeln. Rund 100 Leute sind zu der Veranstaltung gekommen. Die Stimmung ist per Du, locker und unkompliziert. Zuerst stellt agile VW-Nutzfahrzeuge erste Erfolge aus der Nutzfahrzeugsparte vor. Ein gemischtes Team aus ITlern, Personalern, Entwicklern, Studenten und Product-Ownern treibt abteilungsübergreifend die Agilität im Tochterunternehmen des Konzerns voran. Die Mitglieder machen mit dem Motto „Challenge accepted – Werte schaffen Mehrwert“ auf ihren T-Shirts den Einsatz für agiles Arbeiten sichtbar. Werte schaffen Mehrwert – hier wird nicht gefragt, wie Mehrwert geschaffen wird, sondern wer diesen schafft. Die Mitglieder haben recht: Es ist mutig, eine Herausforderung anzunehmen, aber getragen von der Idee: Wir hier im Werk, im Projekt, in der Abteilung sind der Mehrwert. Nicht Gebäude bilden Zukunft ab, sondern Menschen, die neue Herausforderungen annehmen. Challenge accepted.

 

New Work – Vom Dienstleister zum Partner

Bei meinem Besuch der agilen Volkswagen-Community hatte ich ein weiteres Schlüsselerlebnis: „Wer kann spontan erklären, was Agility ist? Kommt nach vorne und sagt es, kurz und knapp.“ Provozierende Frage von Stefan Waschk, der die agile Volkswagen-Community mit Jörn Schrader und Thorsten Wefers organisiert. Daraufhin gab es keine Antwort von den TeilnehmerInnen. Ich habe auch keine eindeutige Antwort. In einem Satz kann ich diese Frage aber für agilean beantworten: Agility ist die empirische Value-Steuerung. Den Hintergrund dazu darf ich in einem einstündigen Vortrag vorstellen. Die Begeisterung ist spürbar. Ich stelle einen Perspektivwechsel vor. In der Mitte steht das Menschenbild, anstelle von Tools und Methoden. Diese kommen erst hinter Werten, Prinzipien und Praktiken. Ich stelle den Perspektivwechsel als „Herzzwiebel“ dar. Die Zustimmung der TeilnehmerInnen durch ihren Applaus berührt mich. Es sind die Menschen, die Produkte entwickeln, Ergebnisse erarbeiten, die Welt gestalten und eben nicht Worthülsen, To-Do-Listen oder Methodenskelette. Wenn Projektteams bei ihren Bedürfnissen gepackt werden, können sie in kurzer Zeit mehr erreichen als etabliertes Projektmanagement. Höre ich mit dem Applaus auch die Erleichterung, dass endlich jemand ein Fürsprecher einer humaneren Arbeitswelt ist? Und die wird dabei sogar noch effizienter!

Die agile Community von Volkswagen beschenkt auch mich. Eine Rückmeldung hat mich sehr getroffen. agilean denkt nicht an Dienstleister, wenn es um Zulieferbetriebe geht, wir sprechen von Partnern. „Das möchte ich in Ihre Köpfe bekommen“, habe ich im Vortrag gesagt. Eine Teilnehmerin sprach mich nach meinem Vortrag darauf an. Sie sagte, das sei ein Bruch in meinen Gedanken. Sie habe sich gewundert, warum ich etwas in die Köpfe bekommen möchte. Nach der Philosophie von agilean drücken Begriffe eine Haltung aus, deshalb müsse doch das Wort „Partner“, wenn es um Kooperation geht, im Herzen wachsen? Recht hat sie!

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